AktuellesAußen & Verteidigung

Wenn Zivilisten in den USA Soldaten begegnen, bedanken sich sich spontan mit den Worten: “Thank you for your service”. Trifft man im Flughafen auf eine militärische Einheit, wird meistens ein Spalier gebildet und geklatscht.

In Deutschland war es vor Jahren noch problematisch, wenn sich Soldaten auf dem Heimweg oder zur Kaserne in Uniform zeigten. Sie wurden oftmals beschimpft, bespuckt und manchmal sogar tätlich angegriffen.

Am heutigen 15. Juni würdigen wir zum ersten Mal bundesweit unsere Veteraninnen und Veteranen – aus allen Generationen, aus allen Einsätzen und Kriegen, aus Vergangenheit und Gegenwart. Das ist richtig. Es wurde auch Zeit.

Sie alle standen ein für Sicherheit, Freiheit und unsere Heimat – in Uniform, unter Eid, oft fern der Öffentlichkeit. Ihr Dienst verdient Respekt. Ihre Geschichte gehört zu unserer.
Wir gedenken den Gefallenen, deren Leben in Kriegen und Einsätzen endete. Den Verwundeten, ob physisch oder psychisch, denen wir als Gesellschaft beste Betreuung zukommen lassen sollten.

Ihr Opfer mahnt uns – und stellt uns vor eine bleibende Verantwortung.

Krieg darf niemals die erste Antwort sein.
Er muss immer das allerletzte Mittel der Verteidigung bleiben, wenn alle diplomatischen Wege erschöpft sind.

Die aktuell vorangetriebene Ausrichtung zur “Kriegstüchtigkeit” sehen wir kritisch. Es geht dabei nicht um “Verteidigungsfähigkeit”, sondern um die Wiederbelebung alter Feindbilder. Begleitet von Propaganda.

Die Realität eines Krieges ist geprägt von Leid, Zerstörung, Vertreibung, Gräueltaten und folgt oft der Erkenntnis: “Die Waffen liefern die Reichen – die Armen liefern die Leichen”.

Unser Appell – über Parteigrenzen hinweg:
1) Ob in Rot, Grün, Blau oder Schwarz – wer politische Verantwortung trägt, trägt auch die Verantwortung für Frieden.
2) Wer Soldaten in den Einsatz schickt, darf nie leichtfertig mit dem Leben anderer entscheiden.
3) Krieg beginnt nicht auf dem Schlachtfeld – sondern in den Köpfen, die Diplomatie versäumen.

Lasst uns den Veteranentag auch als Mahnung begreifen: Wir dürfen niemals leichtfertigen Entscheidungen über Krieg und Frieden treffen. Das sind wir unseren Soldaten schuldig.